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Gas im Gebäude
CO-Warnmelder hatte ausgelöst

Durch die Integrierte Leitstelle Pforzheim wurden die Abteilungen Kleinvillars und Knittlingen der Freiwilligen Feuerwehr Knittlingen am 03.01. um 03:25 Uhr mit dem Alarmstichwort „Gas im Gebäude“ alarmiert. Im Stadtteil Kleinvillars hatten Bewohner eines Wohngebäudes an der Waldenserstraße kurz zuvor den Alarmierungston eines Gaswarnmelders vernommen und folgerichtig den Notruf abgesetzt.

Gemäß der gültigen Alarm- und Ausrückeordnung rückten die Fahrzeuge Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser der Abteilung Kleinvillars sowie Einsatzleitwagen und Löschgruppenfahrzeug der Abteilung Knittlingen aus.

Vor Ort eingetroffen, bot sich dem Einsatzleiter durch Befragung des Anrufers des betreffenden Hauses folgende Lage: In einem Einfamilienhaus hatte im Heizungsraum der Gaswarnmelder ausgelöst. Das Gebäude war hell beleuchtet. Das zuerst eingetroffene Fahrzeug Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser hatte bereits begonnen, einen Löschangriff als Brandschutz aufzubauen.

Auf Anweisung des Einsatzleiters verließen alle Bewohner (Eltern, 2 Kinder sowie 1 Hund) das Gebäude und sollten dieses zunächst auch nicht mehr betreten. Um der Familie eine Aufwärmmöglichkeit zu bieten, wurde, aufgrund der vorherrschenden winterlichen Temperaturen, der Mannschaftstransportwagen der Abteilung Knittlingen zur Einsatzstelle nachgefordert. Nachdem der Rettungsdienst an der Einsatzstelle eingetroffen war, übernahm dieser die Betreuung sowie Untersuchung der Bewohner.

Gasgeruch konnte im Gebäude nicht festgestellt werden. Die Gasheizung wurde durch einen außenstehenden Flüssiggastank versorgt. Das Abstellorgan am Gastank wurde betätigt und die Heizung abgeschaltet. Die weitere Erkundung ergab, dass kein Gas- sondern ein CO-Warnmelder (Kohlenmonoxid-Melder) ausgelöst hatte. Zwei eigene Kohlenmonoxid-Warngeräte der Freiwilligen Feuerwehr Knittlingen zeigten im gesamten Gebäude ungewöhnlich hohe Messwerte an. Daraufhin wurde das Gebäude komplett und umfangreich belüftet. Nach dem Lüften wurden überall unbedenkliche CO-Werte angezeigt. Das Gebäude wurde daraufhin komplett verschlossen. Etwa 15 Minuten später wurden im gesamten Gebäude erneut CO-Messungen durchgeführt, diese ergaben nirgends mehr messbare CO-Werte. Somit konnte nach Rücksprache mit der Polizei das Gebäude für die Bewohner wieder freigegeben werden.

Vorsorglich wurde der im Heizraum installierte CO-Warnmelder wieder in Betrieb genommen, sodass notfalls eine erneute Warnung hätte erfolgen können. Zu diesem Zeitpunkt war davon auszugehen, dass ein Defekt an der Heizungsanlage vorlag. Da sich im Heizraum auch die Um- bzw. Belüftungsanlage für das ganze Gebäude befindet, wurde das CO wahrscheinlich über die Luftumwälzungsanlage im gesamten Gebäude verteilt.

Seitens der Feuerwehr wurden die Bewohner angewiesen, die Gasversorgung sowie die Heizung erst wieder nach Überprüfung und Reparatur durch eine Fachfirma in Betrieb zu nehmen.

Was bedeutet „Alarm- und Ausrückeordnung“?

Eine Alarm- und Ausrückeordnung enthält in Deutschland Grundregeln für die Alarmierung der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) bei vorherrschenden Einsatzlagen. Sie ist wichtig für die Gefahrenabwehr. Eine Alarm- und Ausrückeordnung wird von der jeweils zuständigen Leitstelle, die u. a. für die Annahme von Notrufen verantwortlich ist, verwendet, um für bestimmte Alarmstichworte eine möglichst optimale Reaktion (also die Alarmierung mit den entsprechenden Einsatzmitteln) zu erreichen.

Gasmelder oder CO-Melder?

Leider kommt es immer wieder vor, dass Personen, die auf der Suche nach einem Kohlenmonoxid-Melder sind, irrtümlicherweise einen Gas-Melder zur Detektion von Erdgas oder Flüssiggas erwerben. Natürlich ist Kohlenmonoxid genauso wie Methan, Butan oder Propan ein Gas, dennoch werden Warnmelder zur Detektion von Kohlenmonoxid-Gas in der Regel ausdrücklich als CO-Melder oder Kohlenmonoxid-Melder bezeichnet.

Warum CO-Messungen (mittels Kohlenmonoxid-Warngerät)?

Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie toxisches Gas, das bei unvollständigen Verbrennungsprozessen entsteht. Um eine CO-Intoxikation (CO-Vergiftung) der Knittlinger Feuerwehrleute sowie aller weiteren Angehörigen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (=> BOS: Rettungsdienst, Notarzt, Polizei, THW o. ä.) zu vermeiden, führen die Knittlinger Einsatzkräfte beim Betreten eines Gebäudes ein auf dem ELW verlastetes CO-Warngerät mit.

Das Tragen von FFP2-Masken bedeutet eine erhöhte körperliche Belastung

Alle Einsätze werden selbstverständlich unter Einhaltung sämtlicher Corona-Vorschriften abgearbeitet. Das Tragen der FFP2-Masken führt für alle Einsatzkräfte allerdings zu einer erhöhten körperlichen Belastung, da bei der Abwicklung der Einsätze sehr anstrengende Tätigkeiten ausgeführt werden müssen.