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Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen
Ein schwerer Verkehrsunfall auf der K 4516 hatte einen mehrstündigen Einsatz zur Folge

Nach einem Verkehrsunfall auf der K 4516 (Kreisstraße zwischen Knittlingen und Freudenstein-Hohenklingen) und dem daraufhin abgesetzten Notruf, wurde die Abteilung Knittlingen der Freiwilligen Feuerwehr Knittlingen am 08.05. um 20:39 Uhr alarmiert. Aufgrund von mehreren beteiligten Fahrzeugen sowie mehreren verletzten Personen erfolgte die Alarmierung sofort in PEALST 2 (PEALST = Personalalarmstufe).

Die Fahrzeuge Einsatzleitwagen, Löschgruppenfahrzeug und Tanklöschfahrzeug rückten ab zur Einsatzstelle. Der Unfall war auf Höhe des Regenrückhaltebeckens, im Bereich der dortigen S-Kurve, passiert.

An der Einsatzstelle eingetroffen, ergab die Lageerkundung durch den Einsatzleiter folgendes:

Eine verletzte Person war bereits durch weitere Verkehrsteilnehmer aus einem der Unfallfahrzeuge befreit worden und saß, angelehnt an der Leitplanke, auf der Fahrbahn. Zwei weitere Personen hatten selbstständig aus ihren verunfallten Fahrzeugen aussteigen können. Alle drei Personen waren ansprechbar und hatten verschiedene Verletzungsmuster zu beklagen.

Ein Pkw war nach dem versetzten Frontalaufprall mit einem Traktor mitten auf beiden Fahrbahnen zum Stehen gekommen. Der Traktor hatte sich nach dem Aufprall mit dem rechten Vorderrad unter der Leitplanke verkeilt. Ein auf einem rückwärtigen Anbau des Traktors verlasteter 60 Liter fassender Behälter, gefüllt mit Glyphosat (Wirkstoff zur Unkrautbekämpfung), war leckgeschlagen und ausgelaufen. Ein drittes Fahrzeug (Pkw) war am Fahrbahnrand zum Stillstand gekommen.

Durch die Knittlinger Feuerwehrleute wurden alle drei verletzten Personen sofort erstversorgt bzw. betreut.

Auch wurden der Brandschutz sichergestellt, an zwei Fahrzeugen die Batterien abgeklemmt und auslaufende Flüssigkeiten aufgenommen.

In beide Fahrtrichtungen hatten sich auf der vielbefahrenen Straße bereits lange Staus gebildet. Der Einsatzleiter veranlasste eine Vollsperrung der Kreisstraße, um eine Gefährdung aller an der Einsatzstelle befindlichen Personen auszuschließen. Dies wurde zunächst mit eigenen Mitteln durchgeführt. Die Polizei übernahm nach deren Eintreffen diese Maßnahme dann mit zwei eigenen Fahrzeugen.

Nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit 2 Rettungswagen sowie einem Notarzteinsatzfahrzeug, wurden die verletzten Personen an den Rettungsdienst übergeben. Eine der verletzten Personen wurde dann in ein Krankenhaus gebracht.

Die Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte galt natürlich auch dem ausgelaufenen Glyphosat. Dieses war nach dem Zusammenstoß auf die Straße sowie in den Grünstreifen neben der Fahrbahn gelaufen. Von dort lief es dann den Abhang hinunter in Richtung Gewässer. Hier galt es eine Gewässerverunreinigung zu verhindern. Nachdem dies verhindert worden war, musste das zuständige Umweltamt des Landkreises über diesen Vorfall informiert werden. Der Leiter des Umweltamtes kündigte daraufhin an, sich die Havarie an der Einsatzstelle anzusehen. Nach der abgeschlossenen Begutachtung musste eine Fachfirma zum Abtragen und fachgerechten Entsorgen des kontaminierten Erdreiches (etwa 15 Kubikmeter) an die Einsatzstelle nachgefordert werden. Ein in Knittlingen ansässiger Betrieb konnte hierfür gefunden werden.

Erst nach Abschluss der Unfallaufnahme durch den nachträglich eingetroffenen Verkehrsunfalldienst der Polizei konnte mit den Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle begonnen werden.

Die zwei Abschleppunternehmen begannen mit dem Bergen der beiden verunfallten Fahrzeuge, beim Pkw gelang das ohne großen Aufwand. Problematisch wurde allerdings die Bergung des unter der Leitplanke verkeilten Traktors. Dies gelang dem Bergungsunternehmen nur mit großem Zeitaufwand. Auch die Ladungssicherung des Traktors auf der Ladefläche des Abschleppfahrzeuges gestaltete sich aufgrund der Zerstörungen am Fahrwerk des Schleppers als schwierig und sehr zeitaufwendig.

Die gesamte Straße musste im Bereich der Einsatzstelle anschließend noch nass gereinigt werden.

Sowohl an einem der Pkw als auch am Traktor entstand jeweils ein Totalschaden, der gesamte Schaden des Unfalls wurde von der Polizei auf rund 100.000 Euro geschätzt.

Die Vollsperrung der Kreisstraße musste bis zum Abschluss aller Tätigkeiten aufrechterhalten werden. Erst kurz nach Mitternacht konnte die Straße von der Polizei wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Zurück im Feuerwehrhaus mussten verbrauchte Betriebsstoffe aller Aggregate und der Wassertank des Löschgruppenfahrzeuges wieder aufgefüllt werden. Ebenso mussten die Einsatzkleidung der Feuerwehrleute, die Fahrzeuge sowie sämtliche im Einsatz gewesenen Gerätschaften gereinigt werden.

Am 09.05. konnte die Abteilung Knittlingen um 00:28 Uhr, also nach einer Einsatzdauer von 3 Stunden und 49 Minuten, die durch abgeschlossene Aufrüstarbeiten wieder hergestellte Einsatzbereitschaft an die Integrierte Leitstelle Pforzheim melden.

Das Tragen von FFP2-Masken bedeutet eine erhöhte körperliche Belastung

Alle Einsätze werden selbstverständlich unter Einhaltung sämtlicher Corona-Vorschriften abgearbeitet. Das Tragen der FFP2-Masken führt für alle Einsatzkräfte allerdings zu einer erhöhten körperlichen Belastung, da bei der Abwicklung der Einsätze sehr anstrengende Tätigkeiten ausgeführt werden müssen.